Um niemanden mit noch mehr Elefanten zu langweilen, will ich heute mal ein ganz anderes Thema bearbeiten. Was haben wir so alles an Bord, was uns das Leben erleichtert bzw. auch im Notfall sehr hilfreich sein kann. Dazu heute ein Rundgang durch unseren LandCruiser, aber ohne Anspruch auf Vollständigkeit, da sich vieles auch erst mit der Erfahrung ergibt bzw. so ein Projekt nie ganz fertig sein wird. Bilder vom Auto gab es schon genug. Das Basisfahrzeug ist ein Toyota LandCruiser GRJ 79, was eigentlich nur bedeutet, das es sich um einen Fahrzeug mit Doppelkabine und Pritsche (79) handelt. GRJ steht für den Sechszylinder-Benzin-Motor mit 4,0 Liter Hubraum. Baujahr 2014 und aktuell haben wir ca. 250.000 km auf dem Tacho, was im südlichen Afrika und für einen Toyota Landcruiser relativ normal ist nach fast 10 Jahren. Die Pick-Up Fläche ist mit einem Canopy überbaut, welches in alle drei Richtungen geöffnet werden kann und oben drauf sind zwei Dachzelte mit 1,4 m und 1,6 m Breite.
Im hinteren Ende der Pick-Up Fläche ist etwas erhöht ein Tank für ca. 40 Liter Brauchwasser verbaut. Das ist immer wieder mal sehr nützlich, wenn der Camp Site keine direkte Wasserversorgung hat. Leider ist der Tank grau und undurchsichtig, daher ist der Füllstand immer etwas schwer zu schätzen, was wir neulich in Kubu Island schmerzlich erfahren mussten. An einer cleveren Idee den Füllstand zu ermitteln, arbeiten wir noch.
Viel wichtiger als Brauchwasser ist natürlich Trinkwasser. Seit dieser Reise haben wir eine LifeSaver Jerrycan an Bord, die sich als sehr praktisch erweist. Fassungsvermögen 20 Liter und durch einen feinporigen Keramikfilter und eine integrierte Pumpe, kann man jederzeit Trinkwasser filtern. Dadurch wird auch der Brauchwassertank quasi zur Trinkwasserreserve. Erspart viele Wasserflaschen, die wir sonst immer mitgeführt haben. Der Keramikfilter hat eine theoretische Lebensdauer von 10.000 Litern und ein integrierter Aktivkohlefilter sorgt zudem noch für einen neutralen Geschmack.
Unser Kühlschrank auf einem Auszugschlitten fast insgesamt 90 Liter und ist in zwei Bereiche unterteilt, die separat gereglt werden können. Gefrieren und Kühlen, oder aber beide Bereiche als Kühlschrank sind möglich. Während der Fahrt wird der Kühlschrank über eine zweite Batterie versorgt, die auch Nachts Einsprint, sollte man den Kühlschrank nicht ans Netz anschliessen können. Der Kühlschrank kann auch über Bluetooth und eine App gesteuert werden und schützt auch die Batterie vor einer kompletten Entladung. Seit dieser Reise haben wir, wie schon erwähnt, auch noch die Möglichkeit die Batterie bzw. den Kühlschrank über unser Solar Panel zu versorgen.
Das Panel lagert während der Fahrt direkt neben dem Kühlschrank, um es vor zu viel Bewegung auf der Ladefläche zu schützen.
Insgesamt 6 staubdicht verschließbare Plastikboxen sind thematisch sortiert und organisiert, aber meist braucht man dann doch die Kiste, die ganz hinten und unten steht. Da hilft auch die beste Organisation nur bedingt.
Auf der Heckstossstange sind zwei Ersatzreifen montiert, die abgeschwenkt werden können, um Zugang zur Pritsche zu bekommen. Der linke Reifen hat das rückseitige Kennzeichen montiert und am rechten Reifen haben wir unseren Trasharoo befestigt. Der Rucksack auf dem Reifen ist perfekt geeignet um Brennholz oder Mülltüten oder beides zu befördern. Ist auch eine staubige Angelegenheit, da der Rucksack den Umgebungsbedingungen direkt ausgesetzt ist.
Unter der Decke ist ein Tisch montiert und direkt darunter haben wir aktuell eine Aufhängung ergänzt, um die fünf Stühle aus dem Weg zu haben. Die Logik war, dass man Tisch und Stühle immer gleichzeitig braucht und das hat sich in den letzten Tagen auch so bestätigt. Funktioniert prima und nimmt die sperrigen Stühle aus der unteren Schicht heraus.
Hinter der Rückbank im Fahrgastraum sind neben Wagenheber und Grillrost noch ein paar hilfreiche Dinge untergebracht, z.B. ein kleiner Kompressor, der direkt von der Batterie versorgt wird und wenn man wieder die Teerstraße erreicht, die Reifen wieder schnell auf normalen Druck bringt.
Nachdem wir schon bei der ersten Reise an diversen Tankstellen das Gefühl hatten, dass im Hinblick auf Reifendruck nur Hausnummern gemessen werden, haben wir uns auch ein präziseres Messmittel besorgt, um immer auf der sicheren Seite zu sein.
Auch hinter der Rückbank ist ein Inverter versteckt, der im Zweifel auch mal 220 Volt bieten kann. Das ist gerade um das Macbook zu laden, manchmal ganz hilfreich.
Da wir kein Satellitentelefon mitführen, haben wir uns von Garmin das InReach Mini gegönnt. Monatlich kündbar, sind wir zumindest über Textnachrichten in der Lage auch in entlegenen Gebieten über Satellit zu kommunizieren. Auch um ab und zu am Ende der Welt die aktuellen Bundesligaergebnisse zu erfragen, ist das Gerät durchaus geeignet.
Zur Navigation nutzen wir ein Garmin Navi, welches mit den Daten von Tracks4Africa fürs südliche Afrika bespielt wurde und uns bisher nie im Stich gelassen hat. Wirklich eine tolle Datenqualität, die fast jede Unterkunft kennt und im Zweifel kann man dann auch noch mit Koordinaten navigieren.
Last but by far not least noch die praktischen Helferlein, die der LandCruiser schon von Werk ab verbaut hat. H2 steht für den normalen Antrieb nur auf der Vorderachse. H4 ist der zuschaltbarem Allradantrieb. Und im Untersetzungsmodus L4 kommt man kaum über 40 km/h, aber bringt gewaltig Vortrieb auf beide Achsen. Und wenn das alles nicht hilft, dann lässt sich erst das hintere Differential oder am Ende beide Differentiale sperren. Soweit mussten wir bisher noch nie gehen, aber es ist gut zu wissen immer noch eine weitere Option zu haben.
Soweit mal der Überblick zu einigem, was wir so an Bord haben. Beim nächsten Mal gingt es wieder Elefanten....Ehrenwort. Aber es kann ab heute einige Tage dauern, bis wir wieder online sein werden, da es morgen in den Chobe National Park, nach Linyanti, Savuti und dann nach Khwai und in den Moremi National Park gehen wird.
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