· 

Palmwag

Am Montagmorgen starten wir gegen halb neun. Und es sind wohl auch keine 430 km, sondern das Navi zeigt über die Hauptstraße nur 360 km bis Palmwag an. Aber nachdem sowohl die Hauptstraße, als auch die direktere Strecke nicht geteert sind, entscheiden wir uns für die direkte Linie, die dann nur noch 310 km lang ist. Also dann doch weniger weit als gedacht, aber wir wissen allerdings auch nicht, was uns an Piste erwartet. Die ersten 160 km sind prima und wir kommen flott voran. Dann kommen aber 20 km schlechtere Piste die dann plötzlich in ein nagelneues, schwarzes Asphaltband übergehen, die wir die nächsten 40 km genießen dürfen. Die restlichen 90 km bis Palmwag sind ganz ok, aber wir werden trotzdem auch ganz gut durchgeschüttelt. Jedenfalls geht es durch Damaraland und die Landschaft ist extrem abwechslungsreich. 

Gegen 13 Uhr erreichen wir Palmwag, eine grüne Oase in einer kargen Landschaft in der Kunene-Region. Zumindest auf der Website liest sich der Text über Palmwag Campsite sehr verlockend: 

 

Vergessen Sie einmal alle Ihre Vorstellungen von einem Campingplatz. Vielleicht wäre der Begriff Camperhotel richtiger, denn außer der sensationellen Lage im Palmwag Schutzgebiet, erwartet Sie in unmittelbarer Nachbarschaft der Palmwag Lodgeein in jeder Hinsicht komfortabler Campingplatz in der atemberaubenden Landschaft des Damaralandes.

Unmittelbar am Flussbett gelegen und mit fantastischem Blick in das Territorium, wo neben den legendären Wüstenelefanten die weltweit größte Population der bedrohten Spitzmaulnashörner das spärliche Grün platttritt, werden Sie Teil einer Natur, deren Spielregeln seit Millionen Jahren unverändert sind. Nur die Ausstattung der 13 großzügigen Stellplätze mit Strom, Licht und Grillstellen, ist neueren Datums. Und falls Sie das Bardeck für einen After-Abenteuer-Drink, den Pool oder das Restaurant der angrenzenden Lodge verlockend finden, sind Sie auch hier herzlich willkommen.

Apropos Abenteuer: Löwen, Geparden, Leoparden, Braun- und Fleckenhyänen bilden im Palmwag Schutzgebiet die größte Raubtierdichte außerhalb des Etosha-Nationalparks.

 

Klingt verlockend und wir bekommen Campsite 6 zugeteilt. Sehr saubere Duschen und Toiletten direkt gegenüber und auch genügend Schatten, Strom und fließend Wasser sind sehr erfreulich. So bauen wir zum ersten Mal sowohl die Dachzelte, als auch die Markise als zusätzlichen Sonnenschutz auf. Und bald genießen wir auch den Pool, der nur wenige Schritte entfernt ist.

 

Heute haben wir auch keine Lust mehr zu kochen und entscheiden uns für das Buffet im Restaurant. Die Terrasse hat einen weiten Blick über die Oase und es fehlt eigentlich nur einer der Wüstenelefanten, um die Kulisse perfekt zu machen. Aber auch so sind die Ausblicke zum Sonnenuntergang grandios.

Für heute früh haben wir uns auf einen 4-stündigen scenic drive gebucht, der durch das nördlich gelegene Gebiet der Palmwag Concession führt. Die Erwartungen in Hinblick auf Tiersichtungen werden gleich zu Beginn relativiert, da es in der Regenzeit wohl sehr schwierig ist, überhaupt was zu sehen. Wenn. man die Landschaft so sieht, dann ist der Begriff Regenzeit eher schwierig nachzuvollziehen, aber es doch für unser Auge immer noch sehr trocken und karg ist. Wir sehen direkt nach der Verlassen von Palmwag einige Giraffen und Felix, der unser Fahrer ist, fährt erstmal 17 km nach Norden, um dann in das Gebiet der Palmwag Concession einzubiegen. Ab hier fahren wir über schmale Pisten, trockene Flussbetten und teils sehr steinige Abschnitte in ca. 3 Stunden kreuz und quer zurück zur Lodge. Felix erzählt auch viel über die verschiedenen Pflanzen, die extrem gut auf das Klima angepasst sind, teils aber extrem giftig sind oder auch heilende Wirkung haben. Nach einer Gruppe von Oryx-Antilopen, die das Wappentier Namibias sind, sehen wir tatsächlich auch drei Wüstenelefanten. Diese sind kleiner und gedrungener und haben längere Vorderbeine, da sie jeden Tag weite Strecken zurücklegen, um genügend Futter und Wasser zu finden. Auch haben sie deutlich größere Füße, um im Sand besser voranzukommen und nicht so tief einzusinken. 

So sind wir am Ende doch sehr zufrieden, das wir letztlich 4 Wüstenelefanten entdecken konnten, auch wenn sich die Spitzmaulnashörner erfolgreich versteckt halten. Hier noch einige Bilder von der beeindruckenden Landschaft, durch die unsere Tour führt. Tiere und Pflanzen müssen extrem angepasst sein, um hier Überleben zu können.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0