· 

Namibisches Allerlei

Heute ist ein guter Reisetag. Wir sind schon früh an unserer nächsten Station angekommen. Es waren zwar über 370 km, aber alles komplett geteert und in perfektem Zustand. Und das Internet reicht bis an unsere Unterkunft, zwei komplett möblierte Zelte heran. Gar nicht das, was man in der Ecke hier erwartet hätte. Wir sind jetzt im östlichen Ende des Caprivi-Streifens angekommen. Mittlerweile wird der Streifen offiziell Kavango-Zambezi Region beteiligt, aber Caprivi ist noch immer allgegenwärtig. Im Jahre 1890 wurden zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich etliche Gebietsansprüche in Verbindung mit den damaligen Kolonien vertraglich geklärt. Auf deutscher Seite verhandelte Leo von Caprivi, daher der Name.  Neben dem Zipfel hier, der Deutsch-Südwest-Afrika zugeschlagen wurde, enthält der Vertrag auch Regelungen zu Helgoland (Abtretung an Deutschland) und Sansibar (Abtretung an das Vereinigte Königreich). An die Region grenzen insgesamt fünf Länder. Natürlich Namibia, aber auch Angola, Sambia, Botswana und Zimbabwe. Und die Region wird auch von einigen großen Flüssen dominiert und ist daher fruchtbar und tierreich. Die letzten Tage waren wir am Kavango, heute sind wir direkt am Zambezi und auf der anderen Uferseite liegt Sambia.  Dazu haben wir heute noch den Kwando überquert und wollen morgen den Chobe entlang fahren. Die nächsten zwei Nächte verbringen wir im Zambezi Mubala Camp, welches ca. 30 km südöstlich von Fatima Mulilo liegt. 

 

Hier im Norden Namibias sind entlang der Strecke verschieden Check-Points der Polizei installiert. Kurz hinter Kongola werden wir mal wieder angehalten. Der Polizist will meinen Führerschein sehen.  Gebe ich ihm und erkläre, das der internationale Führerschein, bei den Unterlagen im Kofferraum ist, wenn er den auch sehen will. Er schaut den deutschen Führerschein an, schaut mich an und sagt dann mit ernster Miene: "Mr. Holger does the sounding device work?" Häh, was will er von mir? Sounding device? Was meint er denn? Will er wieder Geld? "The sounding device? The hooter...?"Da dämmert es uns.....die Hupe. Alles klar und wir demonstrieren die Funktionalität und er ist zufrieden. "Good, you may proceed". Alles nach dem Motto....ist die Hupe gut, dann ist auch das Auto gut.

 

Als wir im September letzten Jahres die Tour geplant haben, war nicht klar, ob man pandemiebedingt überhaupt wird reisen können. Und zu der zeit war auch überhaupt nicht klar, ob es möglich sein wird, die Grenzen zwischen den Ländern hier frei zu passieren. Klar braucht man je nach Ziel auch ein Visa (z.B. Sambia und Zimbabwe), aber Botswana ist eigentlich einfach zu erreichen. Aber ein PCR Test wirft einen hier in der Region um mehr als 100 US$ und auch gleich mehrere Tage, bis das Ergebnis da ist, zurück. Daher war das eigentlich keine Option und wir haben uns auf Namibia beschränkt. Aber jetzt sind wir nur ca. 60km von der Grenze zu Botswana entfernt und direkt nach dem Grenzposten beginnt die Chobe Riverfront, eine der mit Abstand wildreichsten Gegenden Afrikas. Also werden wir heute Abend nochmal alle erforderlichen Unterlagen sichten und uns morgen am innenafrikanischen Grenzverkehr versuchen, der nie ganz problemlos ist. Aber wir können ja viel Gepäck und Lebensmittel etc. hier lassen, was den Grenzübertritt deutlich vereinfachen sollte.  

Kommentar schreiben

Kommentare: 0