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Einmal quer durch Etosha und die Nacht auf dem Dach

Gestern haben wir den ganzen Tag im Etosha National Park verbracht und sind einmal quer durch die östliche Hälfte des Parks gefahren. Vom Anderson Gate zum Von Lindequist Gate. Der Park war früher mal über 80.000 Quadratkilometer gross, heute sind es noch knapp 23.000. Auf direktem Weg sind das ca. 160 km, aber mit den vielen Wasserlöchern und Nebenstraßen, kommt da deutlich mehr zusammen. Und ab und zu gibt es auch noch afrikanische Zebrastreifen, die die Fahrt verlangsamen.

Obwohl wir früh gestartet sind und mit dem Sonnenaufgang in den Park rollen, wird der Vormittag nicht wirklich erfolgreich. Aber oft sind es auch die kleinen Dinge und Tiere, die man entdecken kann....auch wenn die Jungs lieber Löwen, Leoparden und Hyänen sehen würden.

Wir fahren noch das eine oder andere Wasserloch ab und wenn wir schon keine echten Nashörner sehen, dann wenigstens solche aus Draht, die als Mülleimer fungieren.

Nach dem Mittagessen im Camp Halali, welches ungefähr auf halber Strecke liegt, ist die Motivation im Auto ziemlich mau. Die Pisten den Vormittag über waren ziemlich schlecht und wir wurden vom Wellblech ordentlich durchgeschüttelt. Daher wollen wir erstmal etwas Strecke machen, um nicht am Nachmittag unter Druck zu kommen. Einmal biegen wir aus Versehen falsch ab und stehen plötzlich an einem Wasserloch, welches wir eigentlich rechts liegen lassen wollten. Da steht ein Elefant, der sich wohl ausgiebig mit Wasser abgekühlt hat und als er langsam Richtung Buschland trottet, kommt ihm ein weiterer Elefant entgegen. Der steuert auch zielstrebig aufs Wasserloch zu und anstatt nur zu trinken und sich mit Wasser zu bespritzen, ist er ruckzuck komplett im Wasser und bietet uns die nächsten 20 Minuten eine sehr unterhaltsame Vorführung. Er scheint merklich Spass zu haben und geniest das kühle Nass.  

Relativ ereignislos vergeht die restliche Fahrt und wir erreichen schliesslich den Onguma Tamboti Campsite, der direkt außerhalb der Grenze des Nationalparks liegt. Hier werden wir die nächsten zwei Nächte verbringen und diesmal die volle Funktionalität unseres Auto austesten. Also werden die Dachzelte von der Schutzhülle befreit und wir machen uns an den Aufbau. Wurde uns vor etwas mehr als einer Woche in Windhoek gezeigt und mit kleineren Schwierigkeiten klappt das am Ende auch gut. Erstaunlich geräumig und auch die Matratzen machen einen guten Eindruck. Da sich Onguma Tamboti als Luxury Campsite bezeichnet, geniessen wir am Abend das Restaurant mit Blick aufs beleuchtete Wasserloch. Und auch die Tatsache, das jeder Campsite eine eigene Einheit mit Waschbecken, Toilette, Dusche und Steckdosen (erstaunlich wieviele Geräte geladen werden wollen) hat, macht das Campingabenteuer zum Luxus im Busch.

Der Einstieg und die ersten Minuten, wenn wir uns zu fünft aufs Dach begeben, ist zwar etwas wacklig, aber wenn dann erst mal Ruhe eingekehrt ist, dann liegt man richtig gut. Heute morgen fängt es gegen 6:30 Uhr an zu dämmern und wir sind uns alle einig, das wir erstaunlich gut geschlafen haben. Keiner hat gefroren und die Decken waren ausreichend warm. Jetzt noch schnell das Kaffeewasser übers offene Feuer gestellt und der neue Tag kann kommen.

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