....das ist doch mal eine Überschrift, die einiges an Potential bietet. Daher auch erstmal eine kurze Erklärung. Wieder mal gibt es Wifi nur in der Bar, also erklärt sich quasi von selbst, warum Schriftstellern, wie z.B. auch Hemingway eine Nähe zu Bars nachgesagt wird. Wo kein Empfang, kann man auch nicht schreiben. Also ab in die Bar….
Daher heute auch eine Zusammenfassung der letzten beiden Tage, da wir gestern recht spät hier angekommen sind. Aber der Reihe nach....
Ein früher Start in Swakopmund und es geht nach Norden immer der Atlantikküste entlang. Zwischen Swakopmund und der Grenze nach Angola liegen viele Wracks entlang der Küste, die durch die starken Strömungen über viele Jahrzehnte hinweg in Schwierigkeiten geraten sind. Daher auch der Name Skelettküste. Kurz vor Henties Bay liegt das Wrack eines angolanischen Fischtrawlers, welches hier in 2008 in den Sand getrieben ist.
Die nächsten 50 km nach Norden machen wir einen Umweg. Am Cape Cross befindet sich Cape Cross Seal Reserve und hier lebt eine Kolonie von ca. 5000 südafrikanischen Seebären, einer speziellen Ohrenrobbenart. Die Geräuschkulisse ist beeindruckend, aber was einem nachhaltig in Erinnerung bleibt, ist der bestialische Gestank. aber hier helfen tatsächlich die Restbestände an medizinischen Mund-Nasen-Schutzen, die noch in den Tiefen des Rucksack versteckt waren.
Zurück in Henties Bay legen wir einen Stop zum Mittagessen ein, da wir mit einem sehr spärlichen Frühstück heute Morgen in Swakopmund gestartet sind. Aber vielleicht gar nicht so schlecht, das die Mägen nicht so gefüllt waren, angesichts der üblen Geruchsbelastung während des letzten Stops. Unsere Kinder verhalten sich ausnahmsweise mal vorbildlich, vielleicht hat das Warnschild ja Wirkung gezeigt.
Nach dem Mittagessen haben wir noch ca. 300 km vor uns. Wir wollen zur Vingerklip Lodge, die in einem Teil Namibias liegt, der Damaraland heißt. Die ersten 100 km geht es flach und kerzengerade durch die hier ebene Küstenwüste. Kein Busch und kein Baum, nur Sand und ein schmales Asphaltband. Danach tauchen die ersten Büsche, die ersten Hügel in der Ferne auf und die Vegetation nimmt mehr und mehr zu. Nach 130 km erreichen wir Uis, einen eher kargen Flecken, aber es gibt eine Tankstelle und wir lassen wieder etwas Druck aus den Reifen, da es auf Schotterpiste weitergeht. Da kaum Gegenverkehr ist und die Piste gut ausgebaut ist, fällt erst bei der Durchfahrt eines trockenen Bachbetts auf, das die Bremse unseres Fahrzeugs sehr schwammig ist und erst durch zweimaliges Pumpen ihre volle Wirkung entfaltet....nicht gut, aber mit vorausschauendem Fahren rollen wir etwas langsamer weiter.
20 km vor unserem Ziel poppt auch noch eine Warnleuchte auf und wir stoppen und rufen erstmal unsere Notfallnummer der Autovermietung an. Ronny ist am Telefon und innerhalb von zwei Minuten ist eine erste Diagnose durchgeführt. Am rechten Hinterreifen zeigt sich Bremsflüssigkeit und entweder ist der Bremszylinder oder eine Leitung undicht. Bremsflüssigkeit ist noch ok und die vorderen Bremsen funktionieren, also weiter mit modernem Tempo nach Vingerklip Lodge und Ronny checkt die Möglichkeiten und wird sich melden. Sehr unaufgeregt und souverän und man hat das gute Gefühl, das er alles im Griff hat.
Kurz darauf kommen wir in der Vingerklip Lodge an und staunen über die abermals grandiose Aussicht.
Noch während des Abendessens meldet sich Ronny wieder und er wird einen Monteur aus Windhoek schicken, der am nächsten Vormittag den Wagen reparieren wird. Sind ja nur knapp 300 km. Aber soll uns recht sein, wir haben sowieso morgen einen ruhigen Tag eingeplant, nach all der Fahrerei.
Am Morgen meldet er sich nochmal, der Plan hat sich geändert und es kommt ein Monteur aus dem "nahen" Outjo, sind nur 100 km. Ok, der sollte früher das sein und dann sind wir hoffentlich auch früher wieder flott.
Am nächsten Morgen gegen 9 Uhr stehen die zwei Jungs auch da und versuchen das Problem zu lösen. Es ist die Bremsleitung und sie haben auch Ersatz dabei. Reparatur auf dem Parkplatz.
Aber es stellt sich raus, das die neue Leitung auch nicht dicht ist, also sollen wir morgen früh nach Outjo kommen, bevor wir weiterfahren. Dort fahren wir sowieso durch, aber so wirklich recht ist uns das nicht, da wir dann u.U. viel Zeit verlieren. Also folgen wir ihnen nach Outjo damit das Problem gleich heute behoben wird. Sind ja nur 100 km eine Strecke, also quasi um die Ecke.
12:45 Uhr kommen wir in Outjo an und das Auto kommt auch gleich auf die Grube.
Aber dann holt uns die Realität ein und in Namibia macht einen Werkstatt eben auch Punkt 13 Uhr Mittagspause und der Rolladen geht plötzlich runter. Ob das mit der deutschen Vergangenheit Namibias zu tun hat…..Mahlzeit.
Eine Pizza und 60 Minuten Mittagspause später geht die Arbeit weiter und um 14:30 sind wir wieder flott und auf dem Rückweg zur Vingerklip Lodge. Braucht kein Mensch, aber von all den Orten der letzten sieben Tage, hätte es uns deutlich schlechter erwischen können. Nochmal Glück gehabt und jetzt sollte alles wieder ok sein.
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